Ja, die Heizungsanlage mal wieder …
Ich hatte mich schon immer gewundert, warum manchmal die Warmwassertemperatur im Speicher deutlich schneller abfällt als gewöhnlich. Wenn man sich ein wenig in einschlägigen Foren herumtreibt (und hier sei https://www.haustechnikdialog.de ausdrücklich empfohlen), erkennt man schnell dass sich auch andere mit dieser Frage herumschlagen. Es gibt eine recht simple Erklärung für das Verhalten, aber zunächst ein wenig technischer Hintergrund:
Die Wärmeerzeugung einer Wärmepumpe ist um so effizienter, je niedriger die Solltemperatur ist. Anders als bei den klassischen Verbrennern wirkt sich hier eine unnötige Erhöhung um ein bis zwei Grad deutlich auf die verursachten Kosten aus. Da die Temperaturen für die Heizkreisläufe deutlich niedriger liegen als die des Warmwasserspeichers, macht es Sinn, deren Erzeugung voneinander zu trennen.
Und genau hier kommt jetzt das 3-Wegeventil ins Spiel: Es lenkt das gewonnene Heizwasser entweder in den Heizkreislauf oder eben in den Wärmetauscher des Brauchwasserspeichers.
Unser Problem besteht nur darin, dass dieses 3-Wegeventil diese zwei Kreisläufe nicht immer komplett voneinander trennt. Das führt dann dazu, dass das teurer erzeugte Warmwasser nach und nach in den Heizkreislauf wandert. In der Heizperiode trägt es wenigstens zur Raumtemperatur bei, im Sommer ist das dann „verlorene“ Energie.
Da man aus unserer Erfahrung bei HvH gerne mal die Tatsachen anders wiedergibt als sie eigentlich gesagt wurden, entschlossen wir uns, die Mängelrüge gleich ganz förmlich und rechtskonform mit Fristsetzung zu verfassen. Um nicht mit der Tür ins Haus zu fallen (wir hatten ja zum Glück die letzten vier Jahre keine Probleme), entschloss ich mich die Mängelrüge zuvor telefonisch anzukündigen.
Die zuständige Sachbearbeiterin bat mich dann am Telefon, die Mängelrüge nur per Email zu verschicken und nicht mehr per Post, da sie das nach eigener Aussage „nur verwirren würde“. Auf ihre mündliche Zusage hin, mir den Erhalt der Email umgehend zu bestätigen, willigte ich ein und verschickte umgehend die Mängelrüge, nochmals mit der Bitte um Bestätigung.
Es gehört wohl zu den Gepflogenheiten bei HvH mündlich getroffene Vereinbarungen zu ignorieren. Zumindest kam auf die freitags versendete Email bis Mittwoch keine Antwort. Nach telefonischer Rückfrage (die zuständige Sachbearbeiterin war nicht erreichbar) hat man sich dann kurz vor Feierabend dazu hinreißen lassen, eine Email zu verfassen. HvH hat darin mitgeteilt, dass der Sachverhalt zur Überprüfung und weiteren Bearbeitung intern an die Haustechnikabteilung weitergeleitet werde. Die zuständigen Kollegen würden dann alles weitere veranlassen.
Zwei Tage später, ein Freitag, gab es dann auch noch kurz die Mitteilung per Email, dass Novelan (der Hersteller der Wärmepumpe) eine Überprüfung der Wärmepumpe vornehmen werde. Damit war eigentlich schon klar, dass das wieder ein unnötiger Schnellschuss von HvH wird, denn die Wärmepumpe an sich haben wir überhaupt nicht bemängelt. Da man sich bei HvH im sogenannten Kompetenzcenter mit der Funktionsweise einer Wärmepumpe aber scheinbar immer noch nicht auskennt, war wohl so zum Wochenende der Fall erst mal vom Tisch und die Verantwortung beim Hersteller der Wärmepumpe.
Am Sonntag (!) kam dann eine kurze SMS vom zuständigen Techniker, ob er denn montags gegen 13:00 Uhr kommen könnte, dem wir zustimmten. Ein kurzer Check im Internet ergab, dass es sich hierbei um eine Ein-Mann-Firma handelt, die ihr Geld sich mit dem Service mehrerer Wärmepumpentypen verdient und auch die Ausbildung zum Kältetechniker hat.
Der Montag kam und es wurde 13:00 Uhr … niemand erschien … es wurde 14:00 Uhr … niemand erschien …
Daraufhin hat Tati kurz bei dem Techniker angerufen und dieser entgegnete, dass es halt ein wenig später geworden sei und es noch eine Dreiviertelstunde dauern würde, bis er da sei. Eigentlich würde ich erwarten, dass man dem Kunden wenigstens kurz mitteilt, dass es ungeplant später wird. Schließlich können wir den Tag auch besser verbringen als auf den Techniker zu warten. Keine gute Ausgangsbasis, aber es sollte noch besser kommen.
Zum Glück hat es „nur noch“ eine gute halbe Stunde gedauert, bis der Herr endlich erschienen ist. Natürlich kein Wort der Entschuldigung für die Verspätung. Nachdem er diversen Krempel in den Hausanschlussraum gebracht hat (wir haben extra viel Platz geschaffen), fargte ich ihn ob er denn überhaupt informiert sei, wo das Problem liegt.
Dem war natürlich nicht so, er wurde nach seinen Aussagen nur von Novelan geschickt um nach der Wärmepumpe zu schauen. Daher hab ich ihn kurz auf Stand gebracht und ihm anhand der Grafiken versucht zu verdeutlichen, wo das Problem liegt.
Sogleich fing er an, die Wärmepumpe zu öffnen, überall herumzuschauen, bis er dann irgendwann das 3-Wegeventil außerhalb des Geräts zwischen Wärmepumpe und Brauchwasserspeicher bemerkt hat. Die Wärmepumpe lief gerade im Heizbetrieb und er schraubte am 3-Wegeventil am Eingang der Wärmepumpe und am Ausgang zum Heizverteiler jeweils eine Klemme zur Temperaturerfassung an. Geplant war wohl, hier Temperaturunterschiede zu messen. Das Ergebnis mit der Differenz von mal 0,1°C und mal 0,6°C konnte er dann aber nicht deuten, woraufhin er nochmals innerhalb der Wärmepumpe etwas nachschaute und letztendlich schimpfend über das 150 Euro teure Gerät die Messung abbrach.
Nächste Idee: Er sagte zu mir, er wollte den Antrieb des 3-Wegeventils (das sogenannte Küken) um 180 Grad gedreht aufsetzen. Ich erklärte im daraufhin, dass das nicht möglich sei, dass es eine Art Nase am Ventil gibt, die nur eine Montageposition zulässt. Daraufhin sagte er, er wolle ja das gesamte 3-Wegeventil um 180 Grad drehen. Meine Antwort darauf war, dass das gegen die Einbauvorschriften von Novelan sei, womit dieser Blödsinn auch vom Tisch war. Glücklicherweise hatte ich ein paar Tage zuvor das Dokument von Novelan zum 3-Wegeventil gelesen. Durch die ganzen Probleme zwingt mich ja HvH quasi dazu Heizungsexperte zu werden.
Nun faselte er etwas von “ … wir müssten irgendwie die Vorlauftemperatur erhöhen …“. Als ich ihn fragte, was er denn damit erreichen wolle, konnte er mir keine Antwort geben.
Im Nachhinein stelle ich mir die Frage, was hätte er wohl mit der Heizung angerichtet, wenn ich ihn unbeobachtet arbeiten lassen hätte? Ich will es mir lieber nicht vorstellen …
Okay, ganz unvorbereitet war er dann wohl doch nicht oder es war Zufall. Jedenfalls holte er jetzt ein neues 3-Wegeventil aus dem Auto und schaute sich mal an, wie es überhaupt funktioniert. Dann sagte er: „Gut, dann wechseln wir jetzt das Ventil …“. Ich fragte ihn, ob er denn alles nötige dabei habe, um die Heizung wieder zu befüllen, woraufhin er entgegnete, es werde ja wohl noch einen Wasserhahn in der Nähe geben …
Diesen Unsinn habe ich gleich unterbunden, da zur Vermeidung von Korrosion immer demineralisiertes Wasser in den Heizkreislauf sollte. Schlimm genug, dass wir uns damals aus Unkenntnis Handtuchheizkörper haben aufschwatzen lassen, die aufgrund anderer metallischer Materialien reagieren. Daraufhin schlug er vor, das Wasser aus dem Heizkreislauf „aufzufangen“. Um weiteren Spinnereien entgegenzuwirken habe ich ganz klar gesagt, dass ich nur Arbeiten nach technisch anerkannten Methoden zulassen werde …
Jetzt sagte er, er sei ja nur Kältetechniker und kein Heizungsbauer, könne also überhaupt nichts umbauen. Ich frage mich, warum er es dann gemacht hätte, wenn ich ihn gelassen hätte?
Ich bat ihn, bei HvH anzurufen und zu klären wie es nun weitergehen solle. Er sei aber nur von Novelan geschickt, daher musste ich bei HvH anrufen. Dies gestaltete sich mal wieder schwierig: Die Sachbearbeiterin war nicht da und die freundliche Kollegin gab mir eine Durchwahl, um mich in der Fachabteilung zu melden.
Gesagt, getan … Mein Gesprächspartner wusste natürlich von überhaupt nichts und war auch zu keinen hilfreichen Aussagen bereit. Schließlich versuchte er mich loszuwerden, indem er andeutete, dass ja keine Wartungsprotokolle vorlägen. Dumm nur, dass eine Wärmepumpe bis auf die Kontrolle der Manometer und der Opferanode praktisch wartungsfrei ist. Letztendlich konnte ich ihm noch die Aussage abringen, dass er sich den Fall anschaut und sich am nächsten Tag bei uns meldet.
Der Techniker hat währenddessen bei Novelan angerufen und es wurde ihm gesagt, dass das ja kein Problem von Novelan sei, da sich das Bauteil außerhalb der Wärmepumpe befindet. Weiß denn eigentlich überhaupt keiner was verbaut wurde und wo es verbaut wurde?
Der unnötige Technikereinsatz war damit beendet. Die unnötigen Kosten für HvH machen mir nicht wirklich was aus, aber es ärgert mich gewaltig, einen halben Arbeitstag für sowas dranzugeben.
Aus der Fachabteilung hat sich am nächsten Tag natürlich niemand gemeldet, am übernächsten Tag auch nicht – Kundenzufriedenheit wird nur bis zur Unterschrift unter den Hausbauvertrag groß geschrieben. Als ich versuchte, die Sachbearbeiterin telefonisch zu erreichen, ging niemand an das Telefon. Bei dem Anruf in der Fachabteilung kam ich bei einem anderen Kollegen raus, der meinen Wunsch nach Kontaktaufnahme weitergeben wollte. Hat er vielleicht auch gemacht, wurde dann aber wohl ignoriert.